Thüringisch-Fränkischer Geschichtsverein e.V.

- gemeinnütziger Verein für Heimatkunde und Heimatpflege -

Freies Wort, Freitag, 10. Dezember 2004

Schau setzt kulturelle Akzente

Kai-Marian Büttner

„Unter dem Motto „Wenn der Topf aber nun ein Loch hat“, wurde am vergangenen Sonntag im Museum Neues Schloss Rauenstein eine Sonderausstellung zur Thüringer Keramik vom 16. bis zum 21. Jahrhundert eröffnet.

In Zusammenarbeit mit dem Ott-Ludwig-Museum in Schloss Eisfeld werden etwa zweihundert Objekte gezeigt, die die Entwicklung der Thüringer Keramik an Alltagsgegenständen wie Krügen, Töpfen, Schüsseln und Tellern verdeutlichen.

Kulturelle Akzente setzte bereits die Eröffnung der Ausstellung, zu der sich trotz mangelnden Interesses der Kommunalpolitik, zahlreiche Kultur- und Heimatinteressierte zusammenfanden.

Nach einem einleitenden Vortrag von Museumsleiterin Veronika Buff und einem daran anschließenden Rundgang durch die Ausstellung, fanden sich die Besucher […] zu einem regen und konstruktiven Gedankenaustausch über die kulturellen Perspektiven Rauensteins mit den weit reichenden Chancen und Möglichkeiten für die Region durch den Ausbau des Museums sowie der repräsentativen Vollsanierung des Schlosses zusammen.

Die Vertreter des Thüringisch-Fränkischen Geschichtsvereins e.V. warben bei dieser Gelegenheit für die Mithilfe und Mitwirkung der Bevölkerung bei der Umsetzung der Ziele, hinter denen der Verein steht, indem er den Erhalt und Bestand des Museums fördert und fordert.

Im Interesse der Bevölkerung Effelder-Rauensteins sollte sich auch die Gemeinde öffentlich zu diesen Zielen bekennen […]

Hierfür wäre der symbolische Beitritt der Gemeinde zum Thüringisch-Fränkischen Geschichtsverein e.V., den Bürgermeister Morgenroth nach eigenen Angaben „im Interesse der Allgemeinheit“ unterstützen möchte, wünschenswert. […]“

 

Freies Wort, Mittwoch, 15. November 2004

Rettung der Burg hat oberste Priorität: Thüringisch-Fränkischer Geschichtsverein gegründet

Thomas Schwämmlein

„Wir möchten Leute verschiedener Kompetenzen zusammenführen, um sie für ein Ziel zu mobilisieren, sagt Kai-Marian Büttner. Zusammen mit anderen Geschichtsfreunden hat der Rauensteiner kürzlich den Thüringisch-Fränkischen Geschichtsverein e.V. in Rauenstein gegründet.

Rauenstein – Das Ziel das Büttner und seine Mitstreiter im Visier haben, heißt Burg Rauenstein. Dass dort etwas geschehen muss, dürfte der bisher noch kleinen Gruppe […] ebenso bewusst sein wie vielen Rauensteinern.

Doch die Zielstellung des Vereins geht noch ein ganzes Stück weiter. Die Aufarbeitung der Landesgeschichte im thüringisch-fränkischen Kontaktgebiet über Landesgrenzen hinweg hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben. Zu den Vorhaben gehören auch die Herausgabe eines Jahrbuchs und die Vermittlung von Geschichte.

Anstoß und Hauptziel des Vereins ist gegenwärtig allerdings die Burgruine Rauenstein. […] Wir möchten für den Erhalt der Burganlage Kräfte mobilisieren, bemerkt [Büttner] und hat dabei durchaus potentielle Sponsoren im Blick. Den Vereinsmitgliedern gehe es darum, die Burganlage als ein das Ortsbild prägendes Kulturdenkmal zu erhalten, es begehbar und damit auch für den Tourismus nutzbar zu machen. Gegenwärtig bin ich viel unterwegs, um für unseren jungen Verein zu werben, sagt Büttner. […]

Einen ersten Arbeitsplan gibt es bereits. Am 12. Februar soll in einem Vortrag der gegenwärtige Zustand der Burgruine Rauenstein vorgestellt werden. Für den 9. Juli ist ein Gedankenaustausch mit regionalen Kultur-, Heimat- und Geschichtsvereinen vorgesehen. […] Neue Vereinsmitglieder sind willkommen.“

 

Freies Wort
Donnerstag, 04. November 2004

„Wir brauchen Touristen“

„Ein neuer Verein, der sich der thüringisch-fränkischen Geschichte verschrieben hat, wurde kürzlich in Rauenstein gegründet. […] Zwischen [dem Vereinsvorsitzenden Büttner] und dem ältesten Mitglied liegen sechzig Lebensjahre. „Junger Schwung und Alterserfahrung sind also vorhanden“, konstatiert Werner Müller-Claud, Autor des folgenden Beitrags und Mitglied des Vereins. […]

Zwischen Rauenstein, seinem Umfeld und dem Coburger Gebiet gibt es keine staatliche Grenze mehr. Doch es ist auch eine Tatsache, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl in der ehemaligen Grenzregion zurzeit noch fragmentarischen Charakter hat, obwohl es in vielen Fällen familiäre, kulturelle und mentale Bindungen gibt. […] Wir alle und unsere Nachkommen möchten endlich „zu Hause“ angekommen sein. Wir möchten, dass der Begriff „Heimat“ gelebt und erlebt wird […]

In Südthüringen und Nordfranken gibt es eine ganze Reihe romantische, zum Teil noch nicht erschlossene Zeugnisse der Geschichte. Und es gibt Menschen, welche die Geselligkeit schätzen und gerne fabulieren. Der neue [Thüringisch-Fränkische Geschichtsverein e.V.] möchte diese Kräfte ermuntern, mit ihrem Wissen und Können an die Öffentlichkeit zu treten. Er möchte sie zusammenführen zu einer neuen, historisch wirksamen Kraft. […] Die kulturellen Zeugnisse der Geschichte, ob Bodendenkmäler, ob literarische Hinterlassenschaft, ob frühere Burganlagen mit eigener Geschichte: Sie haben und viel zu erzählen. […]

Wir müssen […] Touristen in den Südthüringer und nordfränkischen Raum holen. Urlauber suchen Erlebnisräume und keine Bürokratenstuben. […] Dabei hat Rauenstein eine Ruine aufzuweisen, die, wäre sie zugänglich, ausgeschildert und gepflegt, ein Touristenmagnet sein könnte.

1904 lobte die Coburger Zeitung Ordnung und Sauberkeit im Bereich der Burgruine und in der Umgebung […] Und August Trinius, Thüringer Wandersmann und Poet, schrieb um die gleiche Zeit: „Seitdem es mich zu wandern in viele Länder trieb, gewann ich keinen andern als diesen Ort so lieb.“

Die Burgruine könnte ein touristischer Anziehungspunkt sein. Sie zu erhalten, wäre eine der ersten Aufgaben des neuen Vereins. Er versteht sich also nicht nur als Geschichtsforschungsgremium.

Die Ruine ist in Gefahr […] die so genannte Notsanierung für 120 000 Mark (oder mehr) ist für die Katz. Die beauftragte Firma hat den Bergfried und andere Teile der Ruine einbandagiert und ihrem Schicksal überlassen. Es kam wie es kommen musste: Die Nässe setzte sich zwischen Bandage und dem Schiefergestein fest und vollbringt nun umso sicherer ihr Zerstörungswerk. Im Eingangsbereich stürzte ein größeres Stück Mauerwerk samt Folie auf den Gehweg und behindert den Mutigen, der trotz Warnung auf Erkundungstour geht. […] das gesamte Terrain gehört zurzeit noch dem Land Thüringen […] Damit ist aber die Verantwortung des Bürgermeisters, der in Effelder in einem renovierten Schloss sitzt, nicht aufgehoben. Der Weg von Effelder nach Rauenstein […] scheint mit gängigen Ausreden gepflastert. […]

Nochmals zur Burgruine: Es gibt Gerüchte, denen zufolge an einen Rückbau [also Abriss] des Bergfrieds gedacht ist. Es wäre dies ein weiterer Schildbürgerstreich. Denn die Kirche und der Bergfried gehören als Ensemble zusammen. Und daher ist es notwendig, den Bergfried so zu erhalten, dass er mit seiner Spitze [die] Bäume überragt. […]

Die Mitglieder des [Thüringisch-Fränkischen Geschichtsvereins e.V.] sind sich der Schwierigkeiten, die zu bewältigen sind, durchaus bewusst. Und sie wissen auch: Ohne Druck von unten wird nichts geschehen. […] Wenn sich alle anstrengen, wird es gelingen.“

 

Coburger Tageblatt, Freitag, 22. Oktober 2004

Um die Rettung der Denkmäler bemüht

„Im Landkreis Sonneberg hat sich kürzlich ein thüringisch-fränkischer Geschichtsverein (TFGV) gegründet. Nach Worten des Vorsitzenden Kai-Marian Büttner konzentriert er sich auf die Aufarbeitung der thüringischen und fränkischen Landesgeschichte […]

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Erhalt der zahlreichen Bau- und Bodendenkmäler in der Region […] Anlass zur Vereinsgründung […] lieferte der dramatische Verfall der […] Burgruine Rauenstein, einem Wahrzeichen des südthüringischen und oberfränkischen Raumes, zu deren Rettung sich Vereinsmitglieder aus Thüringen und Bayern zusammenfanden. […] Augenblicklich sucht der Verein noch Mitglieder aller Altersklassen. […] Das Arbeitskonzept, die Satzung und eine Beitrittserklärung sowie aktuelle Informationen zu Aktivitäten und Projekten des Vereins finden sich im Internet unter der Adresse www.tfgv.de.

Spendenkonto: KNR 4010132 - BLZ 78360000 - VR-Bank Coburg e.G.